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Munzmeister
Judische Munzmeister und ihre Munzen im Kontext von Handel und Geldhandel
Munzmeister – Wikipedia
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Ein Munzmeister lat. Verwalter einer Munzpragestatte. Je nach Zeit und Ort waren seine Befugnisse dabei unterschiedlich. Der Gehilfe des Munzmeisters wurde als Munzgeselle oder Munzohm bezeichnet. Als Munzmeister im antiken Griechenland fungierten oft Leiturgen , also Burger, die mit ihrem Vermogen offentliche Aufgaben wahrnahmen. Uber die Aufgaben des griechischen Munzmeisters in fruhbyzantinischer Zeit ist bis heute noch wenig bekannt. Bei verschiedenen Munzen unterschiedlicher Stadte konnten Gleichheiten in Signatur und Pragungsverfahren festgestellt werden. Daher kann der Schluss gezogen werden, dass ein Munzmeister fur viele verschiedene Stadte die Munzen pragte. Schon seit dem ersten Punischen Krieg soll im jungen Romischen Reich das Amt des Munzmeisters als Jahresamt vergeben worden sein, doch ist dieser Ansatz sicher zu fruh. Im zweiten Punischen Krieg v. Aus diesen tresviri mensarii gingen die spateren Munzmeister hervor. Jahrhunderts v. Die Aufsicht uber die Munzpragung oblag seit der spateren Republik einem Kollegium von drei Munzmeistern, den Tresviri aere argento auro flando feriundo III. AAAFF , kurz IIIviri monetales , auch Treviri oder Triumviri genannt Singular: Tresvir monetalis. Die Ernennung der Munzmeister erfolgte durch den Quaestor. Erst seit dem 1. Jahrhundert v. Casar erhohte die Zahl auf vier, Augustus senkte sie wieder auf drei ab. Die Treviri monetales lassen sich bis in das 3. Jahrhundert n. In der Kaiserzeit ubten kaiserliche Prokuratoren an den bis zu 20 Pragestatten die Munzaufsicht aus. Ein Mitspracherecht des Senats ist zweifelhaft. Der Geldbedarf zur merowingischen Zeit war vergleichsweise sehr gering. Die Munzmeister stellten in kleinen Werkstatten entweder allein oder unter Mithilfe weniger Mitarbeiter die Munzen her und verwalteten das Munzmetall. Zur Karolingerzeit fiel die Munzpragung in die Verantwortung koniglicher Beamter. Im Hochmittelalter trat an deren Stelle die sog. Diese setzte sich aus dem reichen Burgertum der Stadte zusammen, meist Kaufleute, Edelmetallhandler, Geldwechsler , Goldschmiede u. Fur ihre Tatigkeit erhielten die Hausgenossen einen Teil des Munzgewinns nebst einigen Privilegien und Rechten, darunter das Monopol des Gold- und Silberkaufs, Zollfreiheit , Steuerbefreiung und die Gerichtsbarkeit in Angelegenheiten des Munzwesens. Die Hausgenossenschaft erlebte ihre Blutezeit im Mit der Ubernahme der Munzen durch die Landesherren oder die Stadte gingen im Spatmittelalter die Hausgenossenschaften unter. Die Munzmeister waren fortan selbststandige Unternehmer, die in freien Vertragen mit den Munzherren Gewicht, Feingehalt , Schlagschatz und Eigenbeteiligung festlegten. Die norditalienischen Stadtstaaten verpachteten ihre Munzstatten hingegen nicht, sondern stellten gewahlte Munzmeister als Beamte ein. Mit dem Ubergang zur Neuzeit gewannen vermehrt lokale Unternehmer mit ihren Munzstatten an Bedeutung. Es entstanden Munzmeisterdynastien, Pachtvertrage wurden uber Generationen hinweg verlangert. Im Jahrhundert nahm die Zahl der judischen Munzpachter im Munzwesen zu, nicht zuletzt, weil die Religionszugehorigkeit zeitweise den Zugang zu anderen Berufen sehr einschrankte. Auf Munzen finden sich haufig Munzmeisterzeichen , meist etwas versteckt in Form von Rosetten, Zainhaken , Monogrammen und Namensabkurzungen. Da Munzen oft auch die Signatur des Graveurs tragen, kann eine Verwechslungsgefahr bestehen. In England hielten sich die Munzmeister als Unternehmer bis in die zweite Halfte des Jahrhunderts, in Frankreich und den Niederlanden sogar noch langer. In Osterreich und Deutschland hingegen wurde zur Zeit der Habsburger schon fruh mit dem Aufbau eines staatlichen Munzwesens begonnen. In Osterreich wurde das Amt des obersten Erbmunzmeisters geschaffen, das den Munzmeister als Beamten mit festem Gehalt ohne Gewinnbeteiligung vorsah. Auch in Bohmen wurde das oberste Munzmeisteramt von Grafen und Herren bekleidet, die zugleich die Aufsicht uber alle Bergstatten und Bergwerke im Konigreich hatten. Neben dem Munzmeister gab es weitere Munzbeamte, wie z. Der Munz wardein lat. Wardinus hatte dafur zu sorgen, dass entsprechend der Vorschrift aus der richtigen Legierung gepragt wurde. Er hatte auch Proben anzufertigen, die nach der Reichsmunz- und Probierordnung dem Probationstag vorgestellt wurden. Der Probationstag setzte sich aus den Reichs- und Kreisstanden selbst oder den dazu Abgeordneten zusammen. Dieser Artikel behandelt den historischen Beruf. Weitere Bedeutungen sind unter Munzmeister Begriffsklarung aufgefuhrt. Siehe auch : Liste der romischen Munzmeister. Normdaten Sachbegriff : GND : OGND , AKS. Kategorien : Historischer Beruf Munzmeister. Navigationsmenu Meine Werkzeuge Nicht angemeldet Diskussionsseite Beitrage Benutzerkonto erstellen Anmelden. Namensraume Artikel Diskussion. Ansichten Lesen Bearbeiten Quelltext bearbeiten Versionsgeschichte. Hauptseite Themenportale Zufalliger Artikel. Artikel verbessern Neuen Artikel anlegen Autorenportal Hilfe Letzte Anderungen Kontakt Spenden. Buch erstellen Als PDF herunterladen Druckversion.
To browse Academia. Log In with Facebook Log In with Google Sign Up with Apple. Remember me on this computer. Enter the email address you signed up with and we'll email you a reset link. Need an account? Click here to sign up. Download Free PDF. Judische Munzmeister und ihre Munzen im Kontext von Handel und Geldhandel. Eva Haverkamp. Download PDF Download Full PDF Package This paper. A short summary of this paper. Jahrhunderts erklarte der judische Gelehrte Elieser bar Nathan aus Mainz mit Bezug auf Aschkenas, dass in sei- ner Zeit Handel und Geldverleihung der Lebensunterhalt der Juden sei. Im Leider wird in den Dar- stellungen zur Wirtschaftsgeschichte des Fruh- und des Hochmit- telalters die Bedeutung der judischen Geschaftsleute haufig kaum thematisiert oder — insbesondere fur das Fruhmittelalter — mit sehr wenigen Begrundungen uberzogen dargestellt. Fur eine integrative Abhandlung der Juden in die Wirtschaft des Reiches sind die Arbei- ten von Hans-Jurgen Gilomen und Michael Toch hervorzuheben; sie fokussieren allerdings hauptsachlich auf das Fruhmittelalter 1 Michael Toch, Economic Activities of German Jews in the Middle Ages, in: Derselbe Hg. Elieser bar Nathan, Sefer Raben Even ha- Ezer , ubersetzt von Moses Hoffmann, Der Geldhandel der deutschen Juden wahrend des Mittelalters bis zum Jahre Ein Beitrag zur deutschen Wirtschaftsgeschichte im Mittelalter, Leipzig , nos. Jahrhundert und auf das Spatmittelalter nach dem Schwarzen Tod. Jahrhundert skizziert, wobei die Geschaftstatigkei- ten von Juden und Christen berucksichtigt werden. Das Aufeinandertreffen der realen Begebenheiten auf den Markten mit den Forderungen von Seiten kirchlicher Autoritaten im Umgang mit Zinsnahme kann nur angedeutet werden. Diese moralisch aufgeladene Gegensatzlichkeit fuhrte auch zur Entwick- lung stereotyper Anklagen gegenuber judischen Geldhandlern, die unter anderem der avaritia Geiz und Habsucht bezichtigt wurden. Ab der Mitte des Jahrhunderts wurden Juden und die judische Religion mit der Geldleihe von bedeutenden Autoren identifiziert, Juden wurden zu den stereotypischen Geldhandlern in den Augen vieler Geistlicher. Wie weit wurden die Forderun- 3 Hans-Jurgen Gilomen, Wucher und Wirtschaft im Mittelalter, in: Historische Zeitschrift —; Hans-Jurgen Gilomen, Die okonomischen Grundlagen des Kredits und die christlich—judische Konkurrenz im Spatmittelalter, in: Eveline Brugger, Birgit Wiedl Hg. Juden und Christen in Mittelalter und Fruhneuzeit, Innsbruck — Wien — Bozen , —; Hans-Jurgen Gilomen, Wirtschaftsgeschichte des Mittelalters, Munchen ; Michael Toch, Judische Geldleihe im Mittelalter, in: Manfred Treml, Joseph Kirmeier Hg. Aufsatze, Munchen , 85—94; Michael Toch, Geldleiher und sonst nichts? Zur wirtschaft- lichen Tatigkeit der Juden im deutschen Sprachraum des Spatmittelalters, in: Tel Aviver Jahrbuch fur deutsche Geschichte 22 , —; Michael Toch, Economic Activities of German Jews, wie Anm. Sara L ipton, Images of Intolerance. Zinsverbot und Geld- verleih in judischer und christlicher Tradition, Munchen , — In welchem Verhaltnis standen die pejorativen Stereotypen uber Juden zu den Realitaten auf den Markten? Welchen Einfluss hatten diese stereotypischen Vorstellungen auf das Geschehen auf den Markten? Kann auf lokaler Ebene die nachgewiesene Existenz von bestimmten Beziehungen zwischen Juden und Christen als Indika- Abb. Munzenberg und heb- Im ersten Teil dieses Aufsatzes wird daher nur der grobe Rahmen raische Inschrift seines fur diese Fragen abgesteckt — er bildet ebenfalls den Kontext fur die Munzmeisters David ha Behandlung einer bestimmten Gruppe von Munzen im zweiten Cohen. Fur ein Nachdenken uber die Wechselwirkungen zwischen Foto: Hessisches Landesmuseum Darmstadt. Fur den Bezug auf die an- ti-judischen Darstellungen der Steinigung des Martyrers Stephan auf einer Munze aus Halberstadt und einer Person mit Judenhut, Hakennase und dem mit der avaritia assoziierten offenem Mund auf einer Munze aus dem Jahrhundert sei auf den weiteren Auf- satz der Autorin in diesem Band hingewiesen. Juden wurden zwar zumeist nicht in die sich als christliche Gemeinschaften definierenden Zunfte aufgenommen, sie waren aber — entgegen auch in der Forschung weit verbreiteter Vorstel- lungen — dennoch im Handwerk tatig. Mittelalter und Renaissance, Darmstadt , nicht thematisiert. Die Verflechtung von wirtschaftlichen mit politischen Funktionen der Munzherstellung wird insbesondere mit jenen Munzen evident, die den hebraischen Namen des judischen Munzmeisters tragen. Diese Munzen stehen exemplarisch fur jene, die durch ihr Munzbild auf die Mitwirkung von Juden an deren Produktion aufmerksam und die Verbindung zwischen christlichem Munzherrn und judischem Munzmeister offentlich machen. Ihre Existenz deutet zudem daraufhin, dass sich negative Stereotypvorstellungen uber Juden in der Region des Umlaufs der Munze in der Bevolkerung noch nicht festgesetzt ha- ben konnen. Der Munzherr, der dieses Munzbild verantwortete, war darauf angewiesen, dass sich die Munze auf dem Markt gegen- uber anderen Munzen durchsetzt. Eine negative Konnotation der Munze durch die Prasenz von Juden auf den Munzbildern hatte diese Akzeptanz gefahrdet. Bereits seit dem 7. Zahlreiche konig- liche Befreiungen von Abgaben und Zollen sowie die Ubertragung der Erhebung solcher in das Eigentum der Kloster und die Rechte, Markte einzurichten, dokumentieren diese Rolle. Zur Zeit der Ka- rolinger war das wirtschaftliche Kerngebiet Austrasien, dessen Lage sowie die Einbeziehung von Friesland ab und seit Ende des 8. Jahrhunderts von Sachsen in das Reich die Orientierung des Han- dels nach Norden und Nordwesten begunstigte. The Historiographical Legacy of Bernard Blumenkranz, Turnhout , — Auf den wohl 9 Stadtansicht von im 8. Jahrhundert in Troyes. Jahrhundert zu einer wichtigen Einnahmequelle, der wiederum den Einkauf von Luxusgutern aus diesen Gegenden ermoglichte. Die karolin- gischen Herrscher unterstutzten den Sklavenhandel mit Privilegi- en, versuchten aber auch den aus christlicher Sicht bedenklichen Handel mit christlichen Sklaven zu unterbinden. II, Cambridge , —, besonders Uber ihre Rechtsverhaltnisse und noch weniger uber ihre Handelstatigkeiten sind keine genauen Angaben moglich. Jahrhundert sind insgesamt funf Dokumente und aus dem One reason for this is that they were dominant, as non-Christians, in the slave trade. Jahrhundert , in: Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte, Germanistische Abteilung, , —, besonders — Julius A ronius, Regesten zur Geschichte der Juden im Frankischen und Deutschen Reich bis zum Jahre , Berlin , 27—28 Nr. Hypothetisch konnte daraus erfolgen, dass Karl und Ludwig den Handel mit Wein, Getreide und anderen Waren fur die Mehr- heit der Juden verbot, wenige Juden durch die Privilegien aber davon ausgenommen wurden. Julius A ronius, Regesten zur Geschichte der Juden, wie Anm. The only noteworthy historical fact to be arrived at is the obvious one that for a time, Jews indeed kept slaves in their households. Zwei weitere bisher akzeptierte und ebenso zu verwerfende For- schungsannahmen besagen, dass Juden aus Mitteleuropa im inter- nationalen Handel auch in der Arabisch sprechenden Welt tatig waren und insbesondere im Handel mit Osteuropa ein Handels- monopol hatten. Die Rad- haniten, die nach einer einzigen und recht umstrittenen Quelle ih- ren Handel bis nach Koln trieben, kamen aus dem heutigen Irak. Wahrend christliche Handler aus Byzanz und Italien auf den Markten in Agypten, Sizilien und Tunesien einkauften, sind keine Geschaftsbeziehungen oder Partnerschaften zwischen Juden aus 20 Michael Toch, Economic History, wie Anm. Siehe E benda , —, auch Hinweise auf weitere Literatur und die Rezeptionsgeschichte dieser Ansicht beginnend mit Charles Verlinden. Michael Toch, Economic Activities of German Jews, wie Anm. Auch als sich nach dem Ende des Jahrhunderts etwas mehr Juden im Reich ansiedelten, spielten italienische Fernhandler eine bedeutendere Rolle. Aus keineswegs nur wirtschaftlichen Motiven heraus erfolgte die weitere, auf Dauer ausgerichteten Niederlassungen von Juden innerhalb des ottoni- schen Reiches erst nach dem Sieg uber die Ungarn Dies ge- schah offenkundig noch vor in den erzbischoflichen Metro- polen Mainz, Koln und Trier, in denen die Erzbischofe im engen Konnex mit dem ottonischen Konigshof die Niederlassungen der Juden forderten. Nach deren Vorbild war in dem Grundungsvor- gang des Magdeburger Erzbistums die Ansiedlung von Juden in de- ren Zentrum Magdeburg spatestens seit zumindest vorgesehen, was in den siebziger Jahren ebenfalls in der neu eingerichteten Ka- thedralstadt Merseburg an der Saale geschah. Wahrend die beiden peripher gelegenen judischen Ansiedlungen auch wegen der bald einsetzenden Slawenaufstande um die Jahrtausendwende endeten, war die wenige Jahre vor vollzogenen Niederlassung von Juden in der Donaumetropole und Kathedralstadt Regensburg auch lang- fristig hochst erfolgreich. Wahrend Metz, Mainz, Koln und Regens- burg zu dem engen Kreis der fuhrenden urbanen Zentren im Reich gehorten, traf dies nicht fur die mittelrheinischen Stadte Worms und Speyer zu, in denen die Grundungen judischer Gemeinden um respektive um in erster Linie in der Kooperation zwischen den jeweiligen Bischofen und Mainzer Juden erfolgten. Dieses Recht auf einen freien Handel ohne Zollabgaben wurde den Juden von Speyer zu Worms im Jahre von Kaiser Heinrich IV. Zusatzlich wurden in diesen Privilegien Juden ausdruck- lich erlaubt, Wein, Krauter und Arzneien an Christen zu verkau- fen. In ricordo di Michele Luzzati, Pisa , 85— Jahrhundert stigmatisiert: Wie bereits Erzbischof Agobard von Lyon im 9. Jahrhundert verstand Papst Innozenz III. Dennoch wurde dessen Ver- kauf an Christen weder auf dem IV. Laterankonzil noch im Liber Extra verboten. Im weltlichen Recht hatte Kaiser Friedrich I. Jahrhundert hingewiesen, der den Handel und die Geldleihe als Grundlage fur den Lebensunterhalt erwahnt hatte. Anfang des Der Status der Juden in spatmittelalterlichen deut- schen Rechtsbuchern, Gottinger Philosophische Dissertation D7, Gottingen , — Quellen uber die sozialen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Juden und Christen, 2 Bde. I, 58; Michael Toch, Netzwerke, wie Anm. Die Geldleihe war also keineswegs die hauptsachliche Tatigkeit der Juden. Als Beispiel fur eine solche Stellungnahme dient eine Anfrage an Raschi R. Da kam nun Simon an und kauf- te das Pfand der Nichtjudin ab. Ruben wiederum wendet sich nun an Simon, um ihm das Pfand abzufordern. Nachdem die Zinsschuld eine Hohe erreicht hatte, die dem Wert des Pfandes entsprach, musste es als ganz und gar an die Nichtjudin verkauft angesehen werden. Einem Nichtjuden ist es ja keineswegs verboten, an einen Juden Geld gegen Zinsen zu verleihen. Das Pfand befindet sich also definitiv in Simons Eigentum, weil er es kauflich erwarb. Wenn die Schuldsumme wie auch die angelaufene Zinssumme nicht beglichen wurde, ging das Pfand, dessen Wert immer hoher als die Schuldsumme sein sollte, in den Besitz der Kreditgebers uber. Daraus ergab sich ein weiterer Zweig der Handlertatigkeit der Juden: der Handel mit verfallenen Pfandern. Auch handwerkliche Tatigkeiten konnten mit dem Pfandhandel einhergehen, wenn die Pfander — z. Kleidung oder Schmuck — ausgebessert oder umge- 38 Michael Toch, Economic Activities of German Jews, wie Anm. Dass auch der Geldhandel auf der Grundlage von Pfandern bereits im Und wenn du ein Pfand aus Gold und Silber erhaltst, verberge es an einem sicheren Ort unter der Erde. Und er der Investor soll ihn den Partner instruieren, Pfan- der aus Gold und Silber nicht von bedeutenden Burgern und von gewalttatigen Mannern anzunehmen, so dass er nicht gezwungen werde, sie die Pfander gegen seinen Willen ohne Sicherheit zu- ruckzugeben. Jahrhunderts stark beeintrachtigt hatten, erfolgte ab dem Jahrhundert mit einer stabileren Sicherheitslage und auf Grund neuer Wirtschaftsformen ein Aufschwung im Handel. Jahrhunderts auch sehr viele Munzstatten eingerichtet, mit Haufungen zwischen Ems und Elbe darunter die Kathedralstadte Magdeburg, Merseburg, Bremen und Hildesheim sowie die Mark- torte Goslar, Bardowick, Jever und Braunschweig. Weitere Verdich- tungen bildeten sich in der Maas- und Scheldelandschaft nebst 41 Michael Toch, Economic Activities of German Jews, wie Anm. Deutschland —, Neue Deutsche Geschichte 2 , Munchen , Dennoch waren die bedeutends- ten Munzstatten in den Kathedralstadten Koln, Mainz, Worms und Speyer sowie in Regensburg und Goslar. Beruhmte, in dieser Weise organisierte Messen fanden in der Champagne statt, aber auch in Flandern, Brabant, England, Nordit- alien und Kastilien. Alfred H averkamp, Zwolftes Jahrhundert —, Handbuch der deutschen Geschichte 5 , Stuttgart , 46— Jahrhunderts Schutz und Handelsprivilegien des englischen Konigs. Jahrhunderts ein, wohl auf Grund des Ausbaus des Kolner Stapels. Eine ahnliche Entwicklung erfuh- ren die Messen in der Champagne, allerdings ubernahmen Messen in Paris, Brugge, Chalon und Frankfurt deren Funktionen. Ab dem beginnenden Jahrhun- dert erstarkten die Handelsrouten nach Flandern, in den Osten des Reiches und nach Polen uber Krakau und Prag, die ebenso von christlichen und judischen Handlern frequentiert wurden. In dieser erhohten beispielsweise einige Zisterzienser- und zum Teil auch Pramonstratenserkonvente durch Rodungen und effiziente Arbeitsweisen ihre Produktion, sie betatigten sich auf den stadti- schen Markten und sogar im Fernhandel. So kauften Kaufleute aus den Maaslanden bei- spielsweise Kupfer vor allem auf den Markten in Koln und Goslar. Aus der Metallverarbeitung wurden Fertigprodukte wie Kochkessel und Pfannen aus den Maaslanden auf den Markten rheinaufwarts bis nach Koblenz angeboten. In Koln gefertigte Schwerter und in Mainz hergestellte Harnische waren begehrte Handelswaren. Die Tuchprodukte aus Koln waren gegenuber jenen aus Flandern min- 52 Michel Pauly, Vom regionalen Messesystem, wie Anm. Alfred H averkamp, Zwolftes Jahrhundert, wie Anm. Daneben gewannen auch auf Grund der Bevolke- rungsvermehrung die Salzgewinnung und der Handel mit Salz an Bedeutung. Im Ostseehandel erhielten Fernkaufleute auf der Insel Got- land und Privilegien. Fur ihren Handel vornehmlich mit Novgorod gewahrte der russische Furst Jaroslav den Gotlandern und den deutschen Kaufleuten im Jahre Schutz fur ihre Per- son und ihre Waren. Jahrhunderts schlossen sich Kaufleute aus Lubeck, Westfalen und Sachsen in der Gotlandischen Genossenschaft Gotland besuchende Kaufleute zusammen. Jahrhundert mit weiteren Stutzpunkten im Ostseeraum — u. Stockholm und Bergen — expandierende Han- se bezeichnete ursprunglich eine Gemeinschaft von Fernkaufleu- 58 Hans-Jurgen Gilomen, Wirtschaftsgeschichte des Mittelalters, wie Anm. Alfred H averkamp, Zwolftes Jahr- hundert, wie Anm. Sie waren auch auf den Mark- ten von Flandern prasent, wo sie u. Meersalz fur den Ostseeraum kauften. Sie richteten feste Handelsinstitutionen Kontore in Nov- gorod, Bergen, London und Brugge ein. Diese Fernhandelsachse reichte bis nach Flandern. Sie war auch mit den Messen der Champagne verbunden. Auf diesen Handelsrouten waren auch judische Kaufleute unterwegs. Jahrhundert noch wenig entwickelt. Allerdings betatigten sich deutsche Kaufleute spatestens seit dem Ende des Jahrhunderts am Handelsgeschehen in Genua und Venedig und profitierten vom Mittelmeerhandel der italienischen Kaufleute; sie waren allerdings nicht selbst in ihm tatig. An- dererseits sind im Jahrhundert erheblich; Genua und Pisa entwickelten sich daraufhin ebenfalls zu wichtigen Han- delszentren. So unterhielt zum Beispiel Amalfi unter anderen Niederlassungen in Mahdia, Tunis, Kairo, Jerusalem, Tripoli und Antiochia. Sie handelten auf lokaler und regionaler Ebene und waren Handwerker, vor allem in den Textilbranchen. Ab dem Jahrhundert eroffnete die pax mongolica neue Perspektiven auf Handelsreisen bis nach China. In dieser Zeit intensivierten sich die Beziehungen der sud- deutschen Kaufleute — darunter auch judische Geldhandler — nach Oberitalien, insbesondere nach Mailand und in das venezianische 73 Alfred H averkamp, Aufbruch und Gestaltung, wie Anm. Jahrhundert bis nach Lemberg, Schottland, und Venedig, im Jahrhundert bis nach Island und Spanien. Jahrhundert bei den Burgern der aufstrebenden Stadte begehrt. Benotigt wurden Guter des taglichen Bedarfs in un- terschiedlicher Qualitat; Adel und Burgerschaft investierten aber auch zu reprasentativen Zwecken in einer Atmosphare gesellschaft- lichen Wettbewerbs. Der erhohte Konsum und die zahlreichen In- vestitionen — darunter auch viele Bauprojekte — steigerten ebenfalls den Kreditbedarf. An diesen neuen Geschaftsmoglichkeiten parti- zipierten auch Juden. Der Geldhandel spielte bei den Juden ab dem beginnenden Jahrhundert eine starkere Rolle, doch erst in der Mitte des Jahrhundert scheint er den Handel in seiner Bedeu- tung abgelost zu haben. Jahrhundert erscheinen auch Burger der Stadte und der Marktplatze unter den Klientel der Juden im Kreditgeschaft, ab dem Jahrhundert wenden sich Bauern und Handwerker an judische Kreditgeber. Jahrhundert, wahrend immer weniger Angehorige des Hochadels und des niederen Adels bei Juden Kredite aufnahmen. Jahrhundert verstarkte Nachfrage nach Krediten wurde bei weitem nicht nur von Juden bedient. Christ- liche Lombarden, piemontesische Kaufleute aus Asti und Chie- ri, und sogenannten Kawertschen aus Cahors im sudwestlichen Frankreich — ebenfalls Christen — hatten sich an vielen Orten nordlich der Alpen mit Kreditgeschaften niedergelassen und mit Privilegien ausgestattet. Ein Jahrtausend im Uberblick, Munchen 2. Auflage , 15—, bes. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Munchen , 58— Zu solchen gangigen Praktiken gehorten z. Die Einbehaltung von Geldern Handgeld bei der Ausbezahlung der Schuldsumme, so dass eine hohere Schuldsumme ausgemacht wurde als tatsachlich gezahlt wurde, konnte bei beliebig hohen Summen praktiziert werden. Jahrhundert, wie Anm. Der Verurteilung der Zinsnahme erfolgte mit ahnlichen Argu- menten wie jene harsche generelle Kritik am Verhalten des Kauf- manns. Jahrhundert die kaufmannische Tatigkeit erheblich positiver gewertet wurde — mit dem Erwerb ware nicht nur der Lebensun- terhalt gesichert, sondern konnen auch Almosen gegeben werden, der Kaufmann tragt Risiko und kann ein Produkt verbessern bzw. Wenn bereits das Ge- winnstreben im Handel sundig war, um wieviel mehr war es dann die Zinsnahme? Jahrhundert verstarkt von kirchlichen Autoritaten verurteilt wurde, befassten sich in der Periode des wirt- schaftlichen Aufstieges auch die Konzilien mit diesem Thema. Zinsverbote im historischen und interkulturellen Vergleich, Tubingen , 14—45, bes. Jacques L e Goff, Wucherzins und Hollenqualen. Okonomie und Religion im Mittelalter, Stuttgart , Die Zinsnehmer gelten ihr ganzes Le- ben als ehrlos und erhalten kein christliches Begrabnis, wenn sie nicht Vernunft annehmen. Sie ach- ten uberhaupt nicht darauf, wie sehr es die Heilige Schrift beider Testamente beklagt. In spateren Bezugnahmen auf diese Konstitution — in den ver- offentlichten Dekretalensammlung Gregors IX. Dennoch sprachen sich seit dem ausgehenden Jahrhunderts keine Rede sein. In der Folge konnten Vertrage zwar als wuche- risch gekennzeichnet werden, verfolgt wurden aber vor allem Falle E benda , — Die Geldrechtslehre des Hl. Thomas von Aquin in ihrem interkulturellen Kontext, Rechts- und staatswissenschaftliche Veroffentlichungen der Gor- res-Gesellschaft. NF , Paderborn , Allerdings verweist er auf die Notwendigkeit von noch ausstehenden Detailstudien, die die Handhabung des Zinsverbotes nach Epochen und Regionen zu un- terscheiden haben. Lud- wig VII. Jahrhundert folgte ein weiteres Judenwucherverbot unter Ludwig VIII. Philipp III. Edward I — er- klarte das Verbot der Zinsnahme zur eigenen Politik, die er allerdings nur gegenuber den Juden umsetzte. Die Vertreibung der Juden aus England von , die erst Mitte des Jahrhunderts im Konigreich wieder zugelassen wurden, wurde mit der Nichtbeach- tung des Zinsverbotes begrundet. Jahrhundert weitere Vertreibungen aus Frankreich und aus fast allen Stadten und Territorien des deutschen Reichs, fur deren Legitimierung haufig die unbegrundete Argumentation der angeblichen Schadigung der Bevolkerung durch den Wucher E benda , ; Stuart Jenks, Von den archaischen Grundlagen, wie Anm. Diese Verordnungen erwecken den Anschein, also ob haupt- sachlich Juden im Geldleihegeschaft gegen Zinsen tatig gewe- sen seien. Eine weitreichende Widerspiegelung der tatsachlichen Finanzpraktiken sind im Statut Nr. Es zeigt auch den verscharften Widerstand gegen die Zinsnahme entgegen der Versuche mancher Scholastiker des Jahrhunderts, die Realitaten der Darlehenszinsen mit dem kirchlichen Dogma zu vereinbaren. Durch ihre manchmal sogar eidlich bekraftigten Statuten erlauben sie es, dass Zinsen gefordert und gezahlt werden, ja zwingen sogar die Schuldner wissentlich zu deren Zahlung. Juden, Geldleihe und Gesellschaft im Mittelalter, Trier , 98— Fur die Juden wurde zudem eine weitere Politik und Verurtei- lung verhangnisvoll. Bereits seit dem 4. Wenn die Schulden nicht zuruckgezahlt werden konnten, war es daher einfach, zusammen mit dem Geldleihakt auch die Juden selbst des unmoralischen Verhaltens zu bezichtigen! Dem Geldver- leiher sollten Hollenstrafen drohen, der judische Geldverleiher sei im Bund mit dem Teufel. Auf Grund der gegen Zinsnahme gerichteten Politik einfluss- reicher Kirchenrechtler, Theologen, Konzilsteilnehmern und Paps- ten sowie einer Reihe weltlicher Herrscher dienten Juden ab der Mitte des Jahrhunderts verstarkt als Feindbilder, die in der polemischen Rhetorik gegen die Zinsnahme eingesetzt wurden. Fabian Wittreck, Geld als Instrument der Gerechtigkeit, wie Anm. Aber wurden diese Stereotypen gleichzeitig und an allen Orten von allen Bevolkerungsteilen akzeptiert? Die stereotypen Vorstel- lungen entwickelten sich in einer Zeit, in der Wuchergesetzgebung gegen Juden hauptsachlich in Frankreich durchgefuhrt wurde. Es bleibt die Frage, wann sich deren Wirkung auch im Reich zeigte. An Hand einer kleinen Anzahl von Munzen kann die weitgehende Akzeptanz dieser aggressiven und verachtenden Vorstellungen in bestimmten regionalen Kontexten fur die Zeit bis zur Mitte des Jahrhunderts ausgeschlossen werden. In der Annaherung an diese Problematik kommt der materiellen Kultur eine wichtige Rolle zu: Bereits die einzelnen Munzen, die hebraische Buchstaben und Namen judischer Munzmeister tra- gen, wurden in der breiten Offentlichkeit der Markte von Christen Sara L ipton, Images of Intolerance, wie Anm. Die Munzherren, die diese in Auf- trag gaben, waren darauf angewiesen, dass diese auf den Markten anerkannt wurden, bzw. Zwar versuchte ein adeliger, bischofliche bzw. In dieser Situation war der Munzherr notwendigerweise darauf angewiesen, dass eine Munze mit einer klaren Assoziation zu ei- nem judischen Munzmeister oder sogar zu Juden insgesamt oder zur judischen Gemeinde vor Ort positiv bewertet wurde. Auf den Munzen selbst wurde ein spezifisches Verhaltnis von Juden zu Munzen offentlich gemacht und zwar in der Mitwirkung der Ju- den, deren Involvierung als positiv gewertet wurde. In der Konsequenz wurden Munzen auch zu einem Medium der Juden, das im Stereotypisierungsprozess aller- dings gegen sie verwandet werden konnte. Um die Mitte des Jahrhunderts — in bestimmten Gebieten vielleicht fruher — hatte die negative Stereotypisierung der Juden das tagliche Leben auf den Markten durchdrungen, und die Munzpragungen mit diesen Symbolen wurden fur die Herren der Munze unhaltbar. Die judi- schen Symbole verloren ihre positive Funktion in der Konkurrenz zwischen den Munzen. Im Folgenden werden Beziehungen zwischen einzelnen Mun- zen, die in Variationen den hebraischen Namen oder einen heb- raischen Buchstaben tragen, aber zu einer Bildfamilie gehoren, in E benda. Stuhlin- gen, Wurzburg, —, Ehwald , 0,80 g. Das Studium dieser Variationen er- weitert auch das Wissen uber die offentliche Wirksamkeit und An- erkennung dieser Munzen. Durch die Verortung und Einbettung in die sozialen, wirtschaftlichen, religiosen und politischen Um- gebungen wird die Rolle dieser Munzbilder in der Kommunikation zwischen Munzherrn, Munzmeister und den Marktbesuchern in Zeiten einer sich stark entwickelnden Okonomie deutlich. Sichtbar wird auch, dass Juden in dieser Funktion in der Offentlichkeit stan- den und zwar nicht als Handler oder als Geldverleiher. Unter dem Wurzburger Bischof Heinrich II. In Ungarn jedoch bedienten sich unter Bela IV — und Stephan V — judische Munzmeister, die als Kammergra- fen die Munzherstellung gepachtet hatten, einer sehr ahnlichen Bildkomposition, mit einem einzelnen hebraischen Buchstaben im Zentrum des Munzbildes. Nach den Pogromen von erhielten die Wurzburger Juden von Bischof Siegfried den Platz fur einen Friedhof. Zwar konnen sich bereits als Folge der Judenverfolgungen von Fluchtlinge aus Wurzburg, Ebf. Heinrich II. Stuhlingen, —, Ehwald , 0,8 g, Denar Pfennig in der Aus- stellung. Diese Konstellationen erlauben folgende grundsatzliche Fragen: Was sind die Umstande, die zur Herstellung einer Munze mit einer genauen Identifizierung mit Juden fuhrten? Gibt es eine Beziehung zwischen Geldhandel und Munzherstellung? Bischof Heinrich II. Dafur benotigte er die Unterstutzung des Domkapitels, das sich dazu durchrang — um Schaden vom Bistum abzuwenden — Domschatz und Domornat zugunsten des Bischofs zu versetzen, unter der Bedingung dass sie und die hochstiftischen Ministerialen alle Hofe und Einkunfte des Bistums als Pfander erhielten. Ein Hinweis auf Geldgeschafte der Juden ist aus einer Urkunde fur das Jahr zu entnehmen, in der berichtet wird, dass Bischof Heinrich fur das Kloster St. Stephan und den Juden, als ein Burge und wohl zum Schutz der Juden, da Heinrich darauf achten musste, dass die Zinsen auch bei diesem re- lativ geringen Betrag gezahlt wurden. Karlheinz Muller, Die judische Gemeinde, in: Ulrich Wagner Hg. I, Von den Anfangen bis zum Ausbruch des Bauernkrieges, Stuttgart , —, besonders — Stephan in Wurzburg, 1, Leipzig , —, Nr. Welches finanzielle Arrangement zwischen dem judischen Munzmeister und dem Bischof getroffen wurde, ist nicht zu entscheiden. Fur das ausgehende Eine solche enge Beziehung zwischen Geldleihe und Munzherstellung, die auf einem Pachtverhaltnis beruht, lasst sich fur das Reich fur das Jahrhundert auf Grund von Urkunden nicht belegen. Zudem gibt es zu keiner uberliefer- ten Munze mit einer hebraischen Schrift oder mit einem auf Juden bezogenen Symbol eine Urkunde oder ein Rechtsschriftstuck, das das Verhaltnis zwischen judischem Munzmeister oder judischem Handwerker in der Munzherstellung zum Munzherrn beschreibt. Somit liegt es nur im Bereich der Wahrscheinlichkeiten, ob es zwischen der Geldnot des Bischofs und der Munzherstellung mit einem Aleph eine Beziehung gab. Es lasst sich nur vermuten, dass der judische Munzmeister in der Finanzierung der Munze einge- sprungen war, so wie sich andere Wurzburger Juden — oder auch er selbst — an der Leihe der nicht sehr hohen Summe von 20 Mark an das Kloster St. Stephan beteiligt hatten. Fur andere Munzen mit hebraischen Zeichen lassen sich zum Teil ahnliche Verhaltnisse von Geldbedarf annehmen, der Wurzburger Fall erscheint mir al- lerdings als relativ eindeutig. Wenninger, Juden als Munzmeister, Zollpachter und furstliche Finanzbeamte im mittelalterli- chen Aschkenaz, in: Michael Toch Hg. Jewish Trade in Gentile Wine in the Middle Ages, Jerusalem in Hebr. Nachdem in den fruhen 60ger Jahren die Munze mit dem Buch- staben Aleph gemunzt worden war, hat der judische Munzmeister Yechiel zwischen und unter Bischof Otto I. Killian — sondern vor allem auf die Positionierung der hebraischen Inschrift bezogen. Die sich daraus ergebenden Fragen betreffen diese Ahnlichkeit im Munzbild. Konnte es sein, dass die Ahnlichkeit in den Munzen auf weiteren nicht uberlieferten Munzen mit hebraischen Buchsta- ben beruht? Da Munzen von verschiedenen Munzherren in ihrem Marktwert und Akzeptanz miteinander konkurrierten, konnte die Ahnlichkeit intendiert sein, um auch in der Wertigkeit der Munze eine Verlasslichkeit zum Ausdruck zu bringen oder zu- mindest den entsprechenden Eindruck zu erwecken. Dazu kommt, Ebtm. Wurzburg, Wurzburg, Ebf. Otto I. Es wird davon ausgegangen, dass ein Typ den anderen nach einer Munzverrufung abloste, d. Welcher Typ zuerst war, lasst sich derzeit nicht sagen. Die Typen stehen sich nach der Architek- turdarstellung und Legendenausfuhrung zu urteilen auf jeden Fall zeitlich nahe, das wird vor allem sichtbar im Vergleich mit den anderen Gepragen Ottos. Die Reihung und Typisierung ist jedenfalls ein schlagendes Argument gegen die Behauptung, dass es sich bei den Munzen mit hebraischen Buchstaben um Einzelphanomene gehandelt hatten, die der mehr oder weniger schleichenden Degradierung und Ve- runglimpfung der Juden mit Bezug auf ihr Verhaltnis zum Geld nichts entgegenzusetzen hatten. Mit Blick auf weitere Munzen, die hebraische Zeichen oder mit Juden identifizierbare Symbole tragen, sei auch auf die Notwendig- Abb. Jahrhun- des Jahrhunderts mit derts wurde vom Regensburger Bischof und bayerischen Herzog der Darstellung eines gemeinsam verantwortet. Beide fungierten als Munzherren, teilten Juden mit Judenhut. Beruhmte Dar- stellungen von Judenhuten tragenden Juden sind an der Regens- burger Kathedrale St. Peter zu finden. Aus dem Spatmittelalter stammt die hochst beleidigende Darstellungen von Juden als Teil einer Judensau-Szene, in der die Judenhuten das Judischsein der an der Sau leckenden hervorheben und eindeutig anzeigen sollen. Im Unterschied dazu ist die hochmittelalterliche Prasentation des Judenhutes auf der Regensburger Munze ohne erkennbaren nega- tiven Kontext. Der sehr negative Kontext von Judenhuten auf Munzen wurde bereits erwahnt und auch in einem zweiten Aufsatz der Autorin in diesem Band ausgefuhrt. Auf einer Munze aus Halberstadt aus der zweiten Halfte des Jahrhunderts sind die Judenhuten Teil Clm Reg. Adam S. C ohen, Art, Exegesis, and Affective Piety in Twelfth-Century German Manuscripts, in: Alison I. Beach Hg. Bayerische Staatsbibliothek Munchen der Steinigungsszene des Heiligen Stephan, des Erzmartyrers. Die steinigenden Juden sind mit Huten versehen, wodurch ihre judi- sche Identitat hervorgehoben werden soll. Eine Darstellung ohne Hute findet sich auf dieser zweiten Munze, aus derselben Periode diesmal unter der Agide eines Passauer Bischofs Abb. Die grundsatzliche Frage, die daraus folgt, ware: Gibt es bei der Darstellung von Juden auf Munzen eine Konvention, ein akzeptier- tes Programm, aus der bei Nichtbeachtung eine Intention ableitbar ware? Flucht nach Agypten und Kindermord zu Bethle- hem. Saint-Louis-Psalter, um — Foto: Universitatsbibliothek Leiden in Halberstadt die religiose Botschaft der Munze uberhoht und aktualisiert, so dass eine solche Darstellung das Potential hatte, Geschaftsbeziehungen zwischen Juden und Christen zu storen. Jahrhundert angedeutet ist. Stephanus ist der Patron beider Domkirchen in Passau und in Hal- berstadt. Etwa in demselben Zeitraum, als in Frankreich und England von koniglicher Seite gegen Juden als Zinsnehmer vorgegangen wur- de und Juden sogar vertrieben wurden, entscheiden sich Bischofe, Herzoge und Ministeriale zu Gunsten einer positiven Darstellung der Beziehung von Geld und Juden. In dem hochst offentlichen Medium der Munzen spiegelten sich hochst komplexe Beziehun- gen zwischen Munzherrn und Munzmeister sowie zwischen christ- lichen Herrschern und judischen Untergebenen wider. Wie auf den Munzen aus Halberstadt und Passau zu sehen, konnten die Mun- zen allerdings auch zur Manifestierung von Vorurteilen — Juden als Morder — beitragen. Tykocinski Hgg. Related Papers Geld und Moral unter Christen und Juden im hochmittelalterlichen Reich By Eva Haverkamp. Prekare Guter: Hofjuden als Heeres-und Munzlieferanten in der Fruhen Neuzeit Ein Pladoyer fur die Re Integration einer judischen Elite in die Wirtschafts-und Finanzgeschichte By Peter Rauscher. Vom Segen der Geldleihe. Zinsennehmen und Steuerwesen in judischen Quellen des spatmittelalterlichen Osterre By Martha Keil. Das Pogrom von Eine antijudische Verschworungstheorie im mittelalterlichen Zurich By Johannes Leutenegger. Download pdf. About Press Blog People Papers Job Board Advertise We're Hiring!